Saison 1987/1988

Tischtennissaison 1987/1988

DIE 1. MANNSCHAFT REHABILITIERT SICH IN DER RÜCKRUNDE

DER 3. BEZIRKSLIGA

Johann Kurz für 500 Einzelspiele geehrt

 

Altenstadt. (mh) Nach der doch etwas enttäuschenden Vorrunde (4:14 Punkte) konnte sich unsere 1. Tischtennis-Mannschaft in der Rückrunde der 3. Bezirksliga „Ammer“ gewaltig steigern und erzielte 9:9 Punkte, wobei nur 3 Spiele – gegen den Meister und Aufsteiger Windach, den Vizemeister Burgrain und den TV Prittriching- verlorengegeben werden mußten.

 

Zum Auftakt der Rückrunde gab es, wie schon in der Vorrunde, einen Sieg gegen den Neuling Landsberg, der diesmal mit 9:2 jedoch deutlicher ausfiel. Leider folgten dann zwei Spiele, bei denen jeweils zwei Spitzenspieler aus den verschiedensten Gründen nicht zur Verfügung standen. Gegen Prittriching kämpfte eine Rumpfmannschaft ohne Henke und Kurz mit 5 Mann und unterlag überraschend knapp mit 5:9, wobei Stadler und Hacker je zwei Punkte erzielten. Im Nachhinein trauerte man dieser Chance nach, denn mit nur einem der genannten Spieler wären die Prittrichinger diesmal zu knacken gewesen.

 

Ein Erlebnis besonderer Art war wieder das Auswärtsspiel in Windach, bei dem Kurz und Holtermann fehlten. Von frenetischen Zuschauern angefeuert und die Grenzen der Fairness manchmal überschreitend, ließen die Aufstiegsanwärter den Altenstädtern mit 9:1 keine Chance.

 

In den beiden dann folgenden Spielen gegen TSV Murnau II und VfL Kaufering I – zwei Teams aus der vorderen Tabellenhälfte – gelang es dann der Mannschaft endlich einmal zu zeigen, daß mehr in ihr steckt, als die Papierform der Vorrundenergebnisse vermuten ließ. Gegen den Tabellenvierten Murnau hatte es im Oktober 87 eine unglückliche 7:9 Niederlage gegeben. Deshalb gingen Henke & Co. Recht optimistisch in diese Begegnung. Dies sollte sich nicht als unbegründet erweisen, denn nach hart umkämpften Spielen lagen die Altenstädter Cracks vor den Schlußdoppeln mit 8:6 in Führung. Nachdem Henke/Spinler ihr Doppel im 3. Satz verloren, entwickelte sich das alles entscheidende Spiel von Kurz/Holtermann zum Krimi. Nach einer 20:18 Führung im 3. Satz hatten die beiden 6 Matchbälle und unterlagen schließlich mit 26:28; damit lautete der Endstand 8:8 unentschieden. Spinler und Helzel hatten im hinteren Paarkreuz 4 Punkte gesammelt und Jürgen Henke hatte den beiden Murnauer Spitzenspielern gezeigt, daß bei Altenstadt im vorderen Paarkreuz die Trauben hoch hängen. Dennoch haderten wir mit unserem Schicksal, weil der doppelte Punktgewinn gegen eine der Spitzenmannschaften der Liga noch nie so greifbar nahe war.

 

Gegen Kaufering mußte die Mannschaft – übrigens wieder einmal ohne Kurz – von Anfang an einem Rückstand hinterherlaufen. Als aber beim Stand von 3:7 Jürgen Henke nach scheinbar aussichtslosem Rückstand im 3. Satz doch noch gewann, ging ein Ruck durch das ganze Team. Die folgende Aufholjagd führte schließlich zum 8:8 Endstand. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ist Achim Holtermann hervorzuheben, der als einziger 2 Spiele gewann – und das gegen wirklich starke Gegner.

 

Nach diesen guten Leistungen war das Selbstvertrauen rechtzeitig für den alten Rivalen aus Hohenpeißenberg gestärkt. Da die Gäste auch noch ohne Alt- und Rekordmeister Eggersdorfer antreten mußten, war der 9:6-Sieg eigentlich nie ernsthaft in Gefahr.

 

Auch beim Schlußlicht Schongau, dessen Spieler sich offensichtlich schon aufgegeben hatten, gewann die Mannschaft ohne Helzel und Spinler, in der Aufstellung Henke, Kurz, Holtermann, Stadler, Hacker, Hadersbeck, sicher mit 9:2.

 

Leider fehlten auch gegen den zu dieser Zeit noch in der Tabelle führenden SC Burgrain mit Kurz und Holtermann zwei wichtige Spieler. Dennoch war die Mannschaft nach der einstündigen Fahrt in der Lage, den Favoriten ins Wanken zu bringen und verlor nach gutem Spiel mit 5:9.

 

Vor dem letzten Heimspiel wurde viel gerätselt, ob die „Startruppe“ von Huglfing II komplett erscheinen oder das letzte Spiel vielleicht nicht mehr so ernst nehmen würde. Sie waren komplett! In diesem Spiel verpaßten es Helzel und Hacker im hinteren Paarkreuz – gegen zwei allerdings sehr unangenehme Gegner – die Sensation perfekt zu machen. Denn nach jeweils zwei Siegen von Henke und Holtermann und 4 Punkten im Doppel, stand es wieder einmal 8:8. Jürgen und Achim machten dabei ihr vielleicht bestes Saisonspiel und gewannen gegen Gegner, die alle schon in der Huglfinger Landesligamannschaft eingesetzt wurden.

 

Was hat nun diesen Aufwind in der Rückrunde bewirkt? Verschiedene Gründe sind denkbar: Durch eine Ranglistenumstellung kam Helzel im hinteren Paarkreuz öfter zum Einsatz und zeigte weiterhin eine solide Leistung. Der Schreiber dieser Zeilen, der in der Vorrunde völlig von der Rolle war, besann sich in einigen Spielen endlich wieder auf seine Qualitäten und erzielte eine positive Bilanz, was seinem angeknacksten Selbstvertrauen sicherlich gut getan hat. Durch eine weitere Ranglistenumstellung war Achim Holtermann vom vorderen ins mittlere Paarkreuz zurückgerutscht. Hier konnte er trotz Trainingsfaulheit überzeugend aufspielen und wurde sichtlich von Spiel zu Spiel besser – und vor allem sicherer. Auch bei Manfred Spinler und Sigi Stadler lief’s erheblich besser, was sich leicht aus ihren Bilanzen ersehen läßt. Ein Sonderlob muß jedoch wieder Jürgen Henke ausgesprochen werden. Trotzdem auch er aus persönlichen Gründen nicht so oft trainieren konnte, bewies er nun schon zum wiederholten Mal, daß er auch die stärksten Spieler der 3. Bezirksliga schlagen kann. Der einzige, der sich nicht steigern konnte, war der wieder auf Nummer 2 vorgerückte Johann Kurz, der aus beruflichen Gründen noch immer in Regensburg wohnt, dort nicht trainiert und aus diesem Grund gegen die starken Gegner im vorderen Paarkreuz große Schwierigkeiten hatte. Dennoch war er der „Star“ des letzten Heimspiels. Ein Blick in die ewige Rangliste der Abteilung hatte nämlich Abteilungsleiter Michael Holl verraten, daß ein Rekord und eine runde Zahl fällig waren: Johann bestritt sein 500. Einzelspiel für die Tischtennisabteilung des TSV Altenstadt, und wurde dafür während des Wettkampfes geehrt. Die starken Huglfinger gönnten ihm zwar keinen Sieg, was aber der Tatsache keinen Abbruch tut, daß er damit einsamer Spitzenreiter in der Vereinsgeschichte ist und von seinen 500 Spielen 317 gewonnen hat -–wobei er als Spitzenspieler immer gegen die Besten anzutreten hatte. Besonders hoch ist es ihm anzurechnen, daß er immer wieder keine Mühe scheute, um „seiner“ Mannschaft, vor allem im letzten Jahr im Kampf gegen den Abstieg, beizustehen, und dabei auch gelegentlich bei Wochentagsspielen eine 200-km-Anreise in Kauf nahm. – Danke Johann!

 

Die Bilanzen der Rückrunde (Vorrunde in Klammern):

Jürgen Henke 11:4 (9:8); Johann Kurz 2:6 (6:5); Achim Holtermann 9:3 (4:9); Siegfried Stadler 6:7 (4:8); Manfred Spinler 7:8 (3:10); Peter Helzel 7:8 (5:7); Manfred Hacker 7:5 (1:11).

 

 

Die Abschlußtabelle der 3. Bezirksliga:

 

1.      SF Windach                                 33:3

2.      SC Burgrain                                 32:4

3.      SC Huglfing II                               23:13

4.      TSV Murnau II                              23:13

5.      TV Prittriching                              22:14

6.      VfL Kaufering                               18:18

7.      TSV Altenstadt                           13:23

8.      TSV Hohenpeißenberg                8:28

9.      FT Jahn Landsberg                     6:30

10.  TSV Schongau II                          4:32

 

Erneutes Pech für die 2. Mannschaft:

 

Es soll einfach nicht sein! Zum wiederholten Mal verpaßte unsere 2. Herrenmannschaft den Aufstieg aus dem „Tischtenniskeller“ 4. Kreisliga um Haaresbreite. Das Superergebnis von 29:3 Punkten reichte nur zum undankbaren 2. Platz. Alle Anstrengungen der Rückrunde, 16:0 Punkte und ein souveräner Sieg über den Meister und Aufsteiger der 4. Kreisliga B, TSV Mittenwald II, waren umsonst. Der mögliche Aufstieg wurde bereits in der Vorrunde vergeben, als eine nicht optimal besetzte Altenstädter Mannschaft, gegen die nur mit 5 Spielern angetretene Hohenpeißenberger „Dritte“, über ein 8:8 unentschieden nicht hinauskam und gegen Mittenwald verlor. Jetzt half in der Rückrunde eigentlich nur das Warten auf einen Ausrutscher der verlustpunktfreien Mittenwalder, die zwar manchmal nahe an einem Verlustpunkt waren, sich aber dann doch mit etwas Glück bis zum Spiel gegen Altenstadt ihre weiße Weste bewahren konnten. Thoma & Co. Bleibt nur der schwache Trost, dem Meister die einzige – und zwar saftige – Niederlage beigebracht zu haben. In der Rückrunde machte man auch wieder von der Möglichkeit Gebrauch, den 7. Spieler in der Rangliste für Einsätze in der Zweiten verfügbar zu halten, was in der Vorrunde leider verpaßt wurde. Dadurch kam Hacker auch in der 2. Mannschaft bei wichtigen Spielen zum Einsatz und konnte bei manchem Sieg sein Scherflein beitragen. Diese Ranglistenaufstellung soll in Zukunft beibehalten werden und müßte in der nächsten Saison endlich einmal das langersehnte Ziel 3. Kreisliga ermöglichen.

 

Die eifrigsten Punktesammler bei Altenstadt II waren:

Christian Thoma (17:4); Hannes Haberstock (14:8); Franz Thoma (18:6); Bernhard Hindelang (11:7), Georg Thoma jun. (12:6); Christian Hadersbeck (8:3); Manfred Hacker (8:1); Georg Thoma sen. (5:3); Walter Rieger (7:2). Ein Sonderlob gebührt dem Nachwuchsspieler Robert Langer, der in dieser Saison mit Jugendfreigabe seine ersten Punktspiele überhaupt bestritt und dabei bei 8 Einsätzen 13:3 Punkte erzielte.

 

Abteilungsleiter Michael Holl

MICHAEL HOLL LEGT AMT NIEDER

Georg Thoma jun. neuer Abteilungsleiter

 

Altenstadt. (jk) Eine lange Ära ging im Altenstädter Tischtennis zu Ende. Michael Holl, der von Anfang an die Abteilung geleitet hatte, legte bei der Jahreshauptversammlung am 22. April 1988 sein Amt nieder. Zum neuen Abteilungsleiter wurde der 25jährige Georg Thoma jun. gewählt. Michael Holl war ein Tischtennis-Idealist. Unzählige Arbeiten reichten weit über die üblichen Pflichten eines Abteilungsleiters hinaus und viele davon wurden von ihm ganz im Stillen getan. Angefangen von der Reparatur von Netzen bis zum Bau eines Plattenwagens oder eines Schrankes für den TT-Roboter. So manche Brotzeit bei den vielen unentgeltlichen Fahrten für die Schüler- und Jungenmannschaften bezahlte er aus eigener Tasche und er sorgte auch dafür, daß der Spielbetrieb der Abteilung, die kaum jemals eine Mark zuviel auf dem Konto hatte, nie mangels Celluloidbällen oder anderem Zubehör zum Erliegen kam.

 

Michael Holl zum 70. Geburtstag

SPIELER UND ABTEILUNGSLEITER

MIT LEIB UND SEELE

 

 

Altenstadt (jk). Am 22. April 1988 gab Michael Holl sein Amt als Abteilungsleiter der Tischtennisabteilung Altenstadt an Georg Thoma jun. weiter. Er hatte die Abteilung seit den frühen 60er Jahren geführt und aufgebaut. Bereits in „grauer Vorzeit“, also in den 50er Jahren, als Altenstadt noch nicht am Spielbetrieb des Verbandes teilnahm, war er maßgeblich daran beteiligt, daß sich Tischtennis in Altenstadt entwickeln konnte. Er gehörte zu einer Generation von Spielern und ehrenamtlich Tätigen, die sich noch mit Leib und Seele für ihren Sport und andere Sportkameraden, vor allem auch für den Nachwuchs, engagierten. Er wurde deshalb von einigen Spielern auch „Tischtennisvater“ genannt. Die Tischtennisabteilung Altenstadt wäre ohne Michael Holl in dieser Form so nicht denkbar gewesen. Wir möchten ihm für seine Arbeit recht herzlich danken und ihm noch viele gute und gesunde Jahre im Ruhestand wünschen.